Neunte Musiknacht begeistert Besucher

Am Freitagabend lieferten in Erkelenz gleich sieben Bands gute Musik und ganz viel Abwechslung. Eine Location feierte dabei ihre Premiere.

Das Ensemble Sphil, Klezmer, Shpil überzeugte mit dem Shalom Chor mit den Musikstilen Klezmer, Jazz und Folklore in der evangelischen Kirche. Ruth Klapproth

Von Kira Lückge

ERKELENZ |Sieben Veranstaltungsorte, sieben Live-Auftritte – am Freitag, konnten die Besucherinnen und Besucher der neunten Erkelenzer Musiknacht sich von den verschiedenen Klängen der vortragenden Künstlerinnen und Künstler mitreißen und verzaubern lassen. Das Programm erstreckte sich dabei beinahe über die komplette Innenstadt: Die Volksbank, die evangelische Kirche, die neu eröffnete Kreismusikschule, die Erkelenzer Burg, die Leonhardskapelle, das Rathaus und die Kreissparkasse waren die Veranstaltungsorte an denen gemeinsam gefeiert, gesungen und getanzt werden durfte.

Eröffnet wurde die Musiknacht um Punkt 18.30 Uhr in der Erkelenzer Volksbank – das sei mittlerweile Tradition erklärte Franz Dierk Meurers, Mitglied des Vorstands der Volksbank Mönchengladbach. Cosmic Jam aus Köln präsentierte den Besuchern eine Mischung aus Pop, Soul und Jam. Meurers zeigte sich sichtlich erfreut über die zahlreich erschienenen Musikliebhaber: „Der Andrang ist heute so hoch wie noch nie zuvor, wir schwärmen gerade alle davon“ – das ganze Foyer der Volksbank war gefüllt und wurde kurzerhand zur Tanzfläche umfunktioniert. Meurers betonte: „Wir machen das gerne, weil wir den Menschen in der Region etwas zurückgeben möchten. Es ist einfach eine Tradition, die nicht wegzudenken ist“.

Letztes Jahr eröffnete der Tenor Ricardo Marinello die Musiknacht, in diesem Jahr folgte nun eben die tanzbare Musik von Cosmic Jam. Die Vielfalt des Programms ist charakteristisch für die Veranstaltung – federführend hier: der Kulturbotschafter der Stadt Erkelenz, Fred Feiter, der mit seinem Team immer wieder Veranstaltungen im Erkelenzer Stadtgebiet auf die Beine stellt.

Um 19 Uhr ging es dann an gleich zwei Standorten weiter: In der evangelischen Kirche begeisterte das Ensemble aus dem Mönchengladbacher Shalom Chor und der Band Shpil, Klezmer, Shpil mit einer Mischung aus Gospel, Jazz, Pop und der volkstümlichen Klezmermusik, die einst zur Begleitung jüdischer Hochzeiten im Osten Europas gespielt wurde.

Derweil konnten die Besucher im Haus der Musik, erst seit wenigen Tagen neue Heimat der Kreismusikschule, Chopin, Ravel, Eccles und verschiedene Stücke aus Musicals, wie „Phantom der Oper“, „Westside Story“ und „Tanz der Vampire“ interpretiert von den Schülerinnen und Schülern bestaunen. Mit dabei waren die Schüler der Klavierklasse von Irina Fuchs, der Celloklasse, die unter der Leitung von Raphael Sacher steht und der Gesangsklasse von Natalie Diart. Schon zu Beginn der Aufführung war der Raum gut gefüllt – die Sitzplätze schienen heiß begehrt zu sein und je weiter man im Programm voranschritt, desto mehr Leute tummelten sich vor dem Aufführungsraum und im davorliegenden Flur. Es war das erste Konzert im neuen Domizil der Kreismusikschule an der Aachener Straße und die Besucher schienen begeistert von dem Können der Schülerinnen und Schüler gewesen zu sein – ein voller Erfolg für die Bildungseinrichtung.

Rockig ging es weiter an der Erkelenzer Burg: Die Band Leergut“ heizte gemeinsam mit den Horny Horns das Publikum mit den eigenen Songs richtig ein und bot ein Kontrastprogramm zu der klassischen Musik in der Kreismusikschule. Die Besucher blieben trotz des erwarteten Regenwetters trocken – unter besten Bedingungen konnte also gemeinsam zu den Songs der lokalen Bands gefeiert werden. Hausherr Peter Fellmin von den Freunden der Burg zeigte sich neugierig zu Beginn des Auftritts und erklärte: „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt und lassen es auf uns zukommen“ – rund 200 Zuhörer zog es auf das Gelände der Burg, das Ensemble konnte das Publikum mit den selbst geschriebenen Songs überzeugen – Zugaberufe inklusive. Zur gleichen Zeit gab es Folk, Blues und Rock in der Leonhardskapelle aus der Feder der Hückelhovener Band Bug in a Rug.

Die Beets’n’Berries aus Erkelenz spielten ab 21 Uhr im Rathaus und das Programm komplettieren durfte die Westbigband mit den Horny Horns, die zwei Stunden zuvor noch auf der Bühne an der Burg standen, ab 22 Uhr in der Sparkasse Erkelenz. Der große Andrang und die vielen zufriedenen Gesichter am Ende einer langen Musiknacht verrieten: Es wird wohl nicht die letzte dieser Art gewesen sein.

Quelle: RP