„Wo ist der leise Wind, der unser Silbensegel rührt?“ Die Antwort auf diese Frage im Titel des wunderschönen Liedes von H.-J. Böckeler mit dem poetischen Text von Wilhelms Willms lautete in diesem Jahr für den ShalomChor: in Ravensburg. Ausgerechnet in der Kapelle des Heilig-Geist-Spitals, einem bedeutenden historischen Bauensemble, das ehemals der oberschwäbischen Stadt als Kranken-, und heute als Ärztehaus, Gesundheits- und Kulturzentrum diente, gab der ShalomChor und sein Instrumentalensemble „Shpil, Klezmer, shpil!“ ein begeisterndes und umjubeltes Konzert. Offenbar hatte der pfingstliche Geist nicht nur die Teilnehmer des Instrumental- und Vokalworkshops inspiriert, sondern den ganzen ShalomChor, der dank der herzlichen Aufnahme in Ravensburg und den idealen Konzertbedingungen mit seinem Klezmer-Programm über sich hinauswuchs. Es wurde improvisiert und meditiert, gelacht und getanzt. Das Publikum sang selbstverständlich alle Refrains und Niguns mit und forderte zahlreich Zugaben.
Auch bei der Mitwirkung beim Taufgottesdienst am Pfingstmontag in der imposanten Evangelischen Stadtkirche entwickelte sich der leise Wind im liturgischen Zusammenspiel mit Pfarrer Martin Henzler-Hermann zu einem kraftvollen Brausen, das die Gemeinde schnell erfasste.
Das gleichermaßen begeisternde und verbindende musikalische Pfingsterlebnis verdanken die Teilnehmer an den Workshops, der ShalomChor sowie die Musiker von „Shpil, Klezmer, shpil!“ unter Leitung von Johannes Goedeke und Horst Couson dem Engagement von Susanne Mehrhoff-Günther und Gudrun Antelmann aus Ravensburg. Diese vier haben bei einer internationalen Masterclass für Klezmer in Jerusalem im letzten Sommer den Kontakt aufgenommen und die frohmachende Pfingstbegegnung realisiert.
Horst Couson